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Bitkom Smart City Atlas19. März 20195 min read

Smart City Berlin

Berlin erreicht als wachsende Stadt die Grenzen seiner bestehenden Infrastruktur. Dies betrifft nicht nur, aber vor allem, die Bereiche Wohnen, Gewerbe, Produktion und Verkehr. Die Stadt verfolgt das Ziel, die sich abzeichnenden Flächen- und Nutzungskonflikte durch die Digitalisierung zu entschärfen. Hier im City Content zu Berlin finden Sie sämtliche Informationen zum Engagement der Stadt Berlin im Smart City Bereich.

Smart City Berlin

Organisationsstruktur

Die ressortübergreifende Koordination der Berliner Smart-City-Aktivitäten liegt beim Regierenden Bürgermeister bzw. bei der Senatskanzlei. Die Wirtschaftsförderungs- und Standortmarketingagentur Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH etabliert zudem seit 2013 ein Smart-City-Netzwerk, gemanagt durch die Smart City Unit, als Teilthema der Clusterförderung. Das Netzwerk fungiert als Brainpool für Projektinitiierungen und Treiber des Digitalisierungsprozesses in Berlin. Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe fokussiert Smart City als Teilbereich der Berliner Industrie- und Digitalpolitik. Weitere Akteure auf Projektebene sind u.a. die Technologiestiftung Berlin und mehrere Landesunternehmen wie beispielsweise die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Meilensteine

In den Jahren 2015 und 2016 bewarb sich Berlin jeweils auf Ausschreibungen in Smart City Lighthouse Calls der Europäischen Kommission im Rahmen des Programms Horizon2020. Obwohl die Bewerbungen nicht erfolgreich waren, konnten hierdurch Themen geschärft und Partnerschaften aufgebaut werden. Die Akteursnetzwerke sind zwischenzeitlich etabliert und einige Vorhaben konnten umgesetzt werden. Eine interministerielle Arbeitsgruppe definierte 2015 gemeinsam mit Stakeholdern aus Wirtschaft, Forschung und Zivilgesellschaft die Smart-CityStrategie für Berlin. Seit März 2016 ist die Senatskanzlei treibende Kraft und begleitete bis 2018 einen Strategiedialog. In Abstimmung mit der Landesregierung konnten Projektideen identifiziert und zur Umsetzung ausgewählt werden. Fünf Smart-City-Kernprojekte befinden sich derzeit in der Vorbereitung beziehungsweise Umsetzung. Im September 2018 beschloss der Berliner Senat den Masterplan Industriestadt Berlin 2018-2021, welcher Smart City als Themencluster aufgreift. Zudem befindet sich eine ressortübergreifende Digitalisierungsstrategie der Stadt Berlin in Vorbereitung. Die vorhandene Smart-City-Strategie wird somit fortgeschrieben und fließt in Strategie- und Umsetzungskonzepte der Stadt ein.



 Bart Gorynski - Managing Partner at bee smart city „In Berlin wurden bereits zahlreiche Smart-City-Lösungen integriert. So sollen zehn große Zukunftsorte entstehen, die die moderne Ausrichtung der Großstadt zu einem digitalen Hotspot in Deutschland verdeutlichen werden.“
, sagt Bart Gorynski, Geschäftsführer der bee smart city GmbH.



Motivation & Zielsetzung

Mittels digitaler Lösungen der Herausforderung des Fachkräftemangels, vor allem im Handwerk, und den wachsenden Ansprüchen in der Verwaltung und bei kommunalen Dienstleistungen begegnet werden. Durch Umgestaltung und Modernisierung von Prozessen soll es so gelingen, den Verwaltungsmitarbeitern Freiräume für die Beratung von Bürgern zu geben. Berlin möchte insgesamt zu einer effizienteren und digitaleren Stadt werden, wobei die Stadt hierbei soziale, ökologische und ökonomische Innovationen einschließt. Ein wesentliches Ziel ist zudem die Generierung eines lokalen Markts für Geschäftsfelder im Kontext der Smart City. 

Stakeholder & Beteiligung

Die Entwicklung von Themen und Projekten sowie das Stakeholdermanagement laufen vornehmlich über das Smart-City-Netzwerk. Dort werden Fachgruppen koordiniert, die sowohl analog als auch digital vernetzt werden. Es finden Veranstaltungen in Form von World-Cafés oder Arbeitsgruppen, vor allem mit Wirtschaft und Wissenschaft, statt. Die Einbindung der Bürger erfolgt insbesondere projektbezogen durch die jeweiligen Projektträger.  

Chancen & Herausforderungen  

Durch die Entwicklung einer Digitalen Agenda sieht Berlin die Chance, die bisher dezentral in verschiedenen Senatsverwaltungen, Bezirken, kommunalen sowie privaten Unternehmen und Bildungseinrichtungen geleisteten Beiträge zu bündeln. Dies bedeutet auch eine erhöhte Sichtbarkeit der Beiträge einzelner Akteure. Durch die Koordinierung können Bedarfe identifiziert werden und eine zielgerichtete Entwicklung kann vorangetrieben werden. Die vielschichtige Akteurslandschaft in der Metropole Berlin stellt hierbei das Smart-CityProjektmanagement vor besondere Aufgaben. Eine Herausforderung wird zudem im Zuge einer zu starken Fokussierung auf technologische Innovationen gesehen. Die Stadt versucht daher explizit soziale und ökologische Aspekte zu adressieren, um zu vermeiden, dass diese in der Digitalen Agenda zu wenig Berücksichtigung finden. 

Kommunikation & Netzwerke

Berlin hat zehn Entwicklungsgebiete in der Stadt definiert, die zu Zukunftsorten entwickelt werden sollen, beispielsweise durch die Etablierung von Technologieparks, die Leuchtturmcharakter für die gesamte Stadt und darüber hinaus haben. Weiterhin bringt sich Berlin auf nationalen wie internationalen Kongressen und Messen mit dem Fokusthema Smart City und Gemeinschaftsständen des Smart-City-Netzwerks ein

Wettbewerbe & Förderprogramme

Berlin beteiligt sich an thematisch ausgerichteten Bundesprogrammen mit Smart-City-Bezug und setzt zudem eigene Innovationsprogramme in Bereichen wie Energie, Mobilität oder Industrieentwicklung ein. Das landeseigene Wohnungsunternehmen Degewo führt beispielsweise jährlich einen Innovationswettbewerb durch, der sich an Startups richtet. Anstelle eines Preisgelds erhalten die Sieger die Möglichkeit, ihr Innovationsprojekt mit der Degewo durchzuführen und dieses unmittelbar in der Stadt umzusetzen. 

Projektbeispiele: 

  • Data Hub (Datenplattform):
    Der Data Hub ist eines der Kernprojekte des Smart-City-Strategiedialogs. Ziel ist der einfache, zentrale Zugang zu urbanen Daten aus unterschiedlichen Quellen sowie die Sicherstellung von deren zielgruppenspezifischer Verfügbarkeit. Vorhandene Datenquellen sollen besser vernetzt werden und damit soll die Grundlage für datenbasierte Ökosysteme und Geschäftsmodelle geschaffen werden. Der Data Hub stellt der Stadt eine moderne Dateninfrastruktur zur Verfügung, reduziert Parallelstrukturen und Mehrfacherfassung von Datensätzen und trägt damit zu einer modernen Stadtverwaltung und -steuerung sowie zu einem ressourcenschonenden Umgang mit vorhandenen (finanziellen und personellen) Kapazitäten bei. Das Projekt baut auf dem bereits existierenden Open Data Portal des Landes Berlin auf und reichert es mit stadtpolitischem Mehrwert an.

  • Autonom fahrender Marktliner (Mobilität):
    Die Stadt Aachen möchte Vorreiter im Bereich des autonomen und elektrifizierten ÖPNV sein. Gemeinsam mit dem Unternehmen e.GO wird der Einsatz des e.GO Movers als autonom fahrendem Bus in der Innenstadt vorbereitet. Dieser soll ab 2021 das ÖPNV-Angebot ergänzen.

  • Berlin TXL – The Urban Tech Republic (Energie & Umwelt, Mobilität):
    Die 2011 gegründete landeseigene Gesellschaft Tegel Projekt GmbH hat die Aufgabe, den Flughafen Berlin-Tegel nach dessen Schließung zu einem Forschungs- und Industriepark für urbane Technologien zu entwickeln. Schwerpunktthemen werden Energie, Mobilität und Werkstoffentwicklung sein. In das zentrale Flughafenterminal wird die Beuth Hochschule für Technik mit mehr als 2.500 Studierenden einziehen. Darüber hinaus steht mit 80 Hektar die größte zusammenhängende innerstädtische Industriefläche Berlins zur Verfügung. 

  • InfraLab Berlin (Energie & Umwelt, Mobilität):
    Auf dem EUREF Campus haben sich mehrere öffentliche Infrastrukturunternehmen zusammengeschlossenen, um gemeinsam neue Konzepte rund um die Handlungsfelder Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft, E-Mobilität und Digitalisierung zu entwickeln. Ein Beispiel ist das Projekt Smart Business District, dessen Ziel es ist, die Klimafreundlichkeit der Unternehmensinfrastruktur zu verbessern. Hierzu werden u.a. Ressourcen einzelner Unternehmen, wie Betriebshöfe, gemeinsam genutzt und Stoffkreisläufe akteursübergreifend optimiert.



Thomas Müller, Managing Partner at bee smart city „Die einwohnerstärkste Stadt Deutschlands strebt eine führende Beispielfunktion an. Die innovative Digitalstrategie der Stadt soll dabei eine digitale Bündelung aller Ressourcen, zugunsten der Effizienz und Übersichtlichkeit, herbeiführen.“
, sagt Thomas Müller, Geschäftsführer der bee smart city GmbH.



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Die Interaktive Karte: Smart City Atlas - Landkarte Deutschland

Weiterer Überblick nach Regionen:
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Image Sources
:
iStock, ID: 636008560, Credit: Leonardo Patrizi; ID: 1061707944, Credit: stocklapse

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Bitkom Smart City Atlas

Die hier dargestellten Inhalte stammen aus der Studie "Smart City Atlas - Die kommunale digitale Transformation in Deutschland" der Bitkom und Fraunhofer IESE.

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